Krankheitsbilder/Operation

Der akute Schulterschmerz – Ursachen, Diagnostik, Therapie

Ursachen und Symptome

Akute oder häufig wiederkehrende Schmerzen am Schultergelenk – speziell beim Anheben des Armes, bei Überkopfarbeit oder beim Hinter-den-Rücken-fassen, sind Beschwerdebilder, die zunächst einer konservativ-symptomatischen orthopädischen Therapie bedürfen. Dieser Symptomkomplex wurde lange unter dem Sammelbegriff „Periarthropathia humeroscapularis“ zusammengefasst. Die Ursachen dieser Schmerzsymptomatik sind allerdings vielfältig und bedürfen einer differenzierten Diagnostik.

Grafik Anatomie des Schultergelenks

Das Schultergelenk ist ein komplexes Gelenk mit vielen Bewegungsfreiheiten und wird von einem kräftigen Muskel- und Sehnenmantel umgeben und von einem knöchernen Dach bedeckt. Die häufigste Ursache akuter Schulterschmerzen ist das sogenannte Engpass-Syndrom (Impingementsyndrom) unter dem Schulterdach bedingt durch einen kleinen knöchernen Sporn, der bei Seitwärtsbewegung des Armes eine Schleimbeutelentzündung auslösen kann und Druck auf die Rotatorenmanschette ausübt. Auch ohne Unfall kann es hierbei, gerade bei älteren Patienten, zu Rissen der Rotatorenmanschette (= Muskel-Sehnen-Kappe der Schulter) kommen, die dann auch eine aktive Bewegungseinschränkung bewirken. Unfallbedingt können akute Risse der Rotatorenmanschette auftreten. Bei einer Schulterluxation (Auskugeln des Schultergelenkes) kann es zu Verletzungen im Bereich der Schulterpfanne bzw. der Gelenklippe (Bankart-Läsion) kommen.

Operative Therapie

akuter-schulterschmerz-grafik-310x207Bei akuten Schulterschmerzen wird zunächst ein konservativer Behandlungszyklus mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten, lokalen Infiltrationen und Krankengymnastik vorgenommen. Bei weiterhin bestehenden Beschwerden wird ggf. eine arthroskopische Operation (Gelenkspiegelung) durchgeführt.

Die operative Versorgung erfolgt durch Schulterspezialist Dr. med. Damian Görner. Die Operationsvorbereitung, die postoperative Nachsorge sowie die konservative Therapie werden ebenfalls durch Dr. Görner durchgeführt. Die Operationen erfolgen stationär im St. Joseph-Krankenhaus in Berlin-Tempelhof und ohne stationären Aufenthalt im Ambulanten Operationszentrum Berlin-Reinickendorf (AOZ).

Dr. Görner im OPDr. Görner im OP

Bei Gelenkspiegelungen (Arthroskopien) werden lediglich 2-3 Hautschnitte benötigt, über die ein Sichtgerät von hinten und Instrumente über die anderen Inzisionen in das Schultergelenk eingeführt werden können. Der Vorteil besteht darin, dass sämtliche Gelenkoberflächen stark vergrößert dargestellt und Gelenkschäden genau gesehen werden können. Kleinere Einrisse der Rotatorenmanschette werden über diese kleinen Schnitte geglättet. Krankhafte Veränderungen unter dem Schulterdach können ebenso über diese kleinen Hautinzisionen behandelt werden. Die entzündeten Schleimbeutel werden mit modernsten OP-Instrumentarien entfernt und knöcherne Anbauten mit einer kleinen Fräse abgetragen. Sollte ein größerer Riss der Rotatorenmanschette mit einer Bewegungseinschränkung vorliegen, wird die Sehnenplatte arthroskopisch genäht oder wieder am Oberarmkopf befestigt. Bei abgelösten Kapselbandstrukturen an der Schultergelenkspfanne nach einer Luxation wird das Schultergelenk arthroskopisch oder offen mit Raffung der ausgedünnten Gelenkkapsel wieder vorne stabilisiert, indem die Kapselbandstrukturen mit selbstauflösenden Fadenankern am Schultergelenk refixiert werden.

Postoperative Nachbehandlung

Sollte die Ursache des Schulterschmerzes ein Engpass-Syndrom unter dem Schulterdach sein, erfolgt zunächst eine kurzfristige Ruhigstellung des Gelenkes und dann eine intensive krankengymnastische Beübung mit aktiven und passiven Bewegungen u. a. auch auf einem Schulterbewegungsstuhl. Dieser kann im ambulanten Bereich dann für weitere 2-3 Wochen verordnet werden. War es notwendig, die Rotatorenmanschette zu nähen, kann es unter Umständen notwendig sein, die Schulter auf einem Schulterabduktionskissen (spezielle Schulterbandage) für 4-6 Wochen zu lagern, bei flankierender Krankengymnastik. Lag eine unfallbedingte oder anlagebedingte Schulterluxation (Schulterausrenkung) vor, mit nachfolgender Operation ist eine Ruhigstellung des Schultergelenkes in einem Schulterarmverband unter Vermeidung der Außendrehung für 6 Wochen nach Operation notwendig. Von entscheidender Bedeutung für das Ergebnis nach der Operation ist eine differenzierte krankengymnastische Nachbehandlung. Ein entsprechendes Nachbehandlungsschema erhalten Sie nach der Operation.

Die Dauer des stationären Aufenthaltes bei einer Schultergelenksarthroskopie beträgt 2 Tage. Ein Großteil der Operationen kann ambulant durchgeführt werden, sofern keine schweren Vorerkrankungen des Patienten vorliegen und die häusliche Versorgung sichergestellt ist.