Myofasziales Schmerzsyndrom (MMS)

Das Myofasziale Schmerzsyndrom (MSS) ist ein Krankheitsbild, das durch Schmerzen an speziellen Muskelgruppen gekennzeichnet ist und nicht von neurologischen Erkrankungen, generalisierten Muskelerkrankungen, Gelenken, Sehnenerkrankungen oder Knochenhautentzündungen, Fibromyalgien etc. ausgeht.

Tennisspieler mit SchulterschmerzAusgangspunkt ist ein schmerzhafter Herd in einem Muskel, der als Triggerpunkt bezeichnet wird. Eine Daueranspannung des Muskels führt dann zu einem sogenannten Kontrakturknoten, der durch Ausschüttung von lokalen Entzündungsbotenstoffen zu einem Dauerschmerz führt. Als Ursachen diskutiert werden lokale Minderdurchblutungen, Überdehnungen, hormonelle Störungen, Muskelzerrungen aber auch eine Unterkühlung der entsprechenden Muskelgruppe. Das längere Verharren in Zwangspositionen (z.B. Büroarbeiten) führt ebenso häufig zum MMS.

Die Patienten klagen häufig über Schmerzen in einer umschriebenen Muskelgruppe, in der sich ein hartes, stark verspanntes Muskelbündel (Muskelhartspann-Trigger) befindet. Bei Druck auf den Triggerpunkt kommt es zur Schmerzausstrahlung in ein definiertes Hautareal. Durch die Verkürzung der Muskelgruppe kommt es zu einer Einschränkung der aktiven Beweglichkeit und eine passive Dehnung ist nur unter starken Schmerzen möglich. Neurologische Ausfallsymptome zeigen sich nicht. Das Myofasziale Schmerzsyndrom kann leicht chronisch werden.

Die Behandlung sollte auf mehreren Ebenen erfolgen. Zur Spannungslösung im Muskel erfolgt eine manuelle Therapie zur Schmerzlinderung und lokalen Mobilisation (Querfriktion) in Kombination mit Wärmeanwendungen mit Naturfango. Eine Infrarotbehandlung dient zur Anregung des Stoffwechsels. Eine TENS-Behandlung wirkt durch lokalelektrische Muskelentspannung und dient der Schmerzreduktion. Infiltrationen mit intramuskulären Kortisonpräparaten sind hartnäckigen Schmerzen vorbehalten. Sehr bewährt hat sich die Ganzkörper-Akupunktur nach TCM-Kriterien und das sogenannte Dry Needling, bei dem Akupunkturnadeln in den Trigger eingebracht werden. Als Ergänzung sind nichtsteroidale Schmerzmedikamente und Muskelrelaxantien zu empfehlen.